Die Reintonaudiometrie ist ein grundlegender Hörtest zur Beurteilung der Hörsensibilität einer Person. Dieser Test spielt eine entscheidende Rolle bei der Identifizierung und Einstufung von Hörverlust. Er wird in einer schalldichten Umgebung durchgeführt, um die niedrigsten Hörschwellen im Frequenzbereich von 0,25 bis 8 kHz zu bestimmen. Die ermittelten Hörschwellenwerte geben Aufschluss über Art und Ausmaß der Beeinträchtigung und ermöglichen die Erstellung eines angemessenen Behandlungs- und Interventionsplans. Dieser Test liefert zudem wichtige Informationen zum Erhalt und zur Rehabilitation des Gehörs, was die Lebensqualität der Betroffenen maßgeblich verbessern kann.

Was ist eine Reintonaudiometrie?Ein Test, bei dem mithilfe verschiedener reiner Töne ermittelt wird, bei welcher minimalen Lautstärke eine Person die jeweiligen Frequenzen wahrnehmen kann.
Für wen? – Personen mit Verdacht auf Hörverlust
– Beschäftigte in lauter Umgebung (zum Zwecke der Hörvorsorgeuntersuchung)
– Patienten mit Schwindel (Vertigo) oder Ohrgeräuschen (Tinnitus)
– Operierte Ohrenpatienten
– Kandidaten für Hörgeräte oder Cochlea-Implantate
Wie läuft der Test ab? 1. Der Patient erhält Kopfhörer und befindet sich in einem ruhigen Raum.
2. Reine Töne unterschiedlicher Frequenzen (125 Hz – 8000 Hz) werden allmählich erhöht.
3. Der Patient signalisiert (z. B. durch Tastendruck oder Handheben), sobald er den Ton hört.
4. Die Ergebnisse werden in einem Audiogramm (Hörkurve) aufgezeichnet.
Interpretation der Testergebnisse – 0–25 dB: Normales Gehör
– 26–40 dB: Leichter Hörverlust
– 41–55 dB: Mäßiger Hörverlust
– 56–70 dB: Mittelgradig bis mittelschwerer Hörverlust
– 71–90 dB: Schwerer Hörverlust
– > 91 dB: Sehr schwerer Hörverlust
Arten von Hörverlust – Schallleitungsschwerhörigkeit: Probleme im äußeren oder mittleren Ohr
– Schallempfindungsschwerhörigkeit: Schädigung des Innenohrs oder des Hörnervs
– Kombinierter (gemischter) Hörverlust: Kombination aus Schallleitungs- und Schallempfindungsanteil
Vorteile – Schnelles, schmerzloses und zuverlässiges Verfahren
– Dient zur Bestimmung von Ausmaß und Art des Hörverlustes und hilft bei der Wahl der richtigen Therapie
Wann durchführen? – Bei bemerktem Hörverlust
– Bei dauerhaftem Ohrgeräusch (Tinnitus)
– Bei Schwindel (Vertigo) und damit verbundenen Gleichgewichtsproblemen
– Bei Menschen, die in lauter Umgebung arbeiten (Hörscreening)

Was ist die Reintonaudiometrie und wie wird das Gehör beurteilt?

Die Reintonaudiometrie ist ein häufig eingesetztes, verlässliches und grundlegendes audiologisches Verfahren zur Einschätzung des Hörvermögens einer Person. Hierfür werden sogenannte Reintöne verwendet – Sinustöne ohne Obertöne –, die meist im Frequenzbereich von 0,25 bis 8 kHz präsentiert werden, um die niedrigste hörbare Lautstärke, also die Hörschwelle, festzustellen. Die Reintonaudiometrie spielt eine zentrale Rolle bei der Einstufung des Hörverlustes sowie bei der Unterscheidung möglicher Ursachen.

Während der Messung kommt für die Luftleitung ein Kopfhörer oder Ohrstöpsel zum Einsatz. Für die Knochenleitung wird ein Knochenleitungshörer auf dem Warzenfortsatz (Mastoid) platziert. Auf diese Weise lässt sich prüfen, ob eine Schallleitungsschwerhörigkeit (Problem im äußeren oder mittleren Ohr) oder eine Schallempfindungsschwerhörigkeit (Problem im Innenohr oder Hörnerv) vorliegt. Die Ergebnisse werden in einem Audiogramm zusammengefasst, das die Hörschwellen jeder Frequenz für jedes Ohr zeigt.

Das Audiogramm stellt ein wertvolles Hilfsmittel dar, um das Ausmaß und die Form des Hörverlusts zu erkennen. Beispielsweise finden sich charakteristische Kurven bei alters- oder lärmbedingtem Hörverlust. Mithilfe dieser Informationen können individuell angepasste Empfehlungen zu Hörhilfen, chirurgischen Eingriffen oder anderen Rehabilitationsmaßnahmen ausgesprochen werden.

Wie wird die Reintonaudiometrie durchgeführt?

Die Reintonaudiometrie folgt einem genauen Ablauf, um möglichst zuverlässige Daten zu erhalten. Zuerst wird eine otoskopische Untersuchung durchgeführt, um den Gehörgang auf Hindernisse wie Cerumen (Ohrenschmalz) oder anatomische Besonderheiten zu überprüfen. Anschließend nimmt der Patient in einer schallgedämpften Kabine Platz und sitzt oder steht so, dass er nicht direkt auf das Audiometer blickt.

Vor Beginn der Testung werden dem Patienten genaue Anweisungen gegeben. Sobald er auch nur einen sehr leisen Ton wahrnimmt, soll er dies signalisieren. Genau darin liegt die Bestimmung der Hörschwelle, des leisesten noch wahrnehmbaren Tons. Bei der Luftleitung kommen Kopfhörer zum Einsatz, wobei die Frequenzen von 250 Hz bis 8000 Hz in absteigenden und aufsteigenden Pegeln präsentiert werden. Die Knochenleitung erfolgt mit einem Knochenleitungshörer am Mastoid, um direkt die Funktion der Cochlea zu prüfen.

Bei deutlichen Unterschieden in den Hörschwellen zwischen den beiden Ohren kann eine Maskierung angewendet werden, bei der das nicht getestete Ohr mit Rauschen beschallt wird. Dadurch wird sichergestellt, dass das Testergebnis nur vom getesteten Ohr beeinflusst wird. Schließlich werden alle ermittelten Schwellen in ein Audiogramm eingetragen, in dem jede Frequenz einer eigenen Zeile zugeordnet ist. So erhalten Audiologen und HNO-Ärzte einen genauen Überblick über den Hörstatus beider Ohren.

Welche Hörverlustarten lassen sich mit der Reintonaudiometrie bestimmen?

Die Reintonaudiometrie ist das zentrale Diagnoseverfahren zur Unterscheidung verschiedener Hörverlustarten. Mithilfe der Luftleitungs- und Knochenleitungsmessungen kann man erkennen, ob eine Schallleitungsschwerhörigkeit, eine Schallempfindungsschwerhörigkeit oder eine Mischform (kombinierter Hörverlust) vorliegt.

Bei einer Schallleitungsschwerhörigkeit liegen die Knochenleitungsschwellen innerhalb normaler Grenzen, während die Luftleitungsschwellen erhöht sind. Anders gesagt besteht ein Luft-Knochen-Gap von mindestens 15 dB, was die Schlussfolgerung zulässt, dass die Ursache in einer Störung des äußeren oder mittleren Ohrs liegt (z. B. Ohrenschmalzpfropf, Trommelfelldefekt, Otosklerose).

Bei einer Schallempfindungsschwerhörigkeit sind sowohl die Luftleitungs- als auch die Knochenleitungsschwellen erhöht, und beide weichen in etwa gleichermaßen ab. Dies spricht für eine Schädigung des Innenohrs, etwa durch Presbyakusis (Altersschwerhörigkeit), Lärmschäden oder eine Neuralgie am Hörnerv.

Eine Mischform ist anzunehmen, wenn Luftleitungs- und Knochenleitungsschwellen erhöht sind, wobei ein zusätzlicher Abstand von 10 dB oder mehr zwischen beiden Schwellen besteht. Das deutet darauf hin, dass sowohl im Schallleitungs- als auch im Schallempfindungsbereich Probleme vorliegen.

Warum gilt die Reintonaudiometrie als Goldstandard bei der Hördiagnostik?

Die Reintonaudiometrie (Pure Tone Audiometry, PTA) ist seit langem als Goldstandard bei der Hördiagnostik etabliert. Ihr hoher Stellenwert beruht auf Zuverlässigkeit und Genauigkeit bei der Ermittlung der Hörschwelle mittels Luftleitungs- und Knochenleitungsverfahren. So können Art und Ausmaß des Hörverlustes differenziert beurteilt werden, was wesentlich für eine passgenaue Behandlung (Hörgerät, OP oder Rehabilitation) ist.

Die Validität der Reintonaudiometrie wurde in zahlreichen Studien bestätigt; auch moderne Methoden wie die mobile Audiometrie orientieren sich an ihren Ergebnissen. Ein weites Frequenzspektrum (0,25–8 kHz) ermöglicht eine präzise Bewertung der Cochlea-Funktion. Die über viele Jahre hinweg entwickelten Standardprotokolle gewährleisten eine hohe Vergleichbarkeit und Kontinuität zwischen verschiedenen Kliniken und Audiologen, was für die Entscheidungsfindung essenziell ist.

Obwohl für eine aussagekräftige Messung eine schallgedämpfte Kabine und die aktive Mitarbeit des Patienten erforderlich sind, stellt die Reintonaudiometrie ein unverzichtbares und dennoch kosteneffizientes Verfahren dar. Bei Kleinkindern oder Menschen mit kognitiven Einschränkungen stoßen subjektive Methoden allerdings an ihre Grenzen, weshalb hier oft ergänzende objektive Tests zum Einsatz kommen. Trotz einiger Einschränkungen bleibt die Reintonaudiometrie ein unverzichtbares Werkzeug zur Beurteilung des Hörvermögens.

Wie werden die Resultate der Reintonaudiometrie interpretiert?

Die Reintonaudiometrie liefert ein Audiogramm, das die ermittelten Hörschwellen des Patienten als grafische Kurve abbildet. Diese Darstellung erlaubt Rückschlüsse auf das Ausmaß, die Art und die möglichen Ursachen einer Schwerhörigkeit.

Die Form der Hörkurve gibt Aufschluss über unterschiedliche Hörmuster. Eine flache Kurve („flat configuration“) deutet auf ähnliches Hörniveau bei allen Frequenzen hin, oft in Verbindung mit Schallleitungsschwerhörigkeiten, etwa bei äußeren oder mittleren Ohrproblemen. Eine steil abfallende Kurve („slope“) mit schlechteren Werten in den hohen Frequenzen ist typisch für Altersschwerhörigkeit (Presbyakusis) oder Lärmschäden. Eine ansteigende Kurve („rising“) trifft man gelegentlich bei endolymphatischen Hydrops, wie er im Rahmen von Morbus Menière vorkommt.

Eine Kerbe („notch“), besonders in den hohen Frequenzen, ist oftmals ein typisches Merkmal von Lärmschwerhörigkeit. Ein U-förmiges Muster („cookie-bite“) kann auf erblich bedingte Innenohrstörungen hindeuten. Diese Konfigurationen helfen bei der Identifikation der Grundproblematik und somit bei der Wahl passender Therapiestrategien.

Es ist jedoch zu beachten, dass die Ergebnisse unter schalldichten Bedingungen ermittelt werden: Selbst geringfügige Hörverluste im Audiogramm können in lauten Umgebungen zu merklichen Einschränkungen im Verstehen führen. Die Interpretation wird stets im Kontext anderer Befunde (z. B. Tympanometrie, Sprachaudiometrie) vorgenommen, um eine umfassende Diagnose zu stellen.

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