Vertigo (Schwindel) ist ein häufig auftretender Zustand, bei dem eine Person das Gefühl hat, dass sich entweder ihre Umgebung oder sie selbst dreht. Dieses Gefühl ist insbesondere einer der häufigsten Gründe für den Erstkontakt im primären Gesundheitswesen und für Notaufnahmen. Der Großteil der Patienten, die sich mit Schwindel in der Notaufnahme vorstellen, leidet an Schwindel, der vom Innenohr herrührt. Solche Schwindelanfälle äußern sich durch starke, laute Episoden. Die betroffene Person hat das Gefühl, dass sich ihre Umgebung heftig dreht. Daher kann dem Schwindel häufig starke Übelkeit und Erbrechen hinzugehen. Solche Schwindelanfälle deuten auf eine Pathologie im vestibulären System hin. Die in der akuten Phase durchgeführten vestibulären Untersuchungen sind für die Diagnose sehr hilfreich, sodass mit der richtigen Diagnose ohne Zeitverlust mit der Behandlung und Rehabilitation begonnen werden kann.

DefinitionEin Gleichgewichtsstörungszustand, bei dem die Person das Gefühl hat, dass sie oder ihre Umgebung sich dreht.
Ursachen– Innenohrprobleme (BPPV, Morbus Menière, vestibuläre Neuritis)

– Migräne

– Kopftrauma

– Probleme im Gehirn (z. B. Schlaganfall, Tumore)

SymptomeSchwindel, Übelkeit, Erbrechen, Gleichgewichtsstörungen, Schwitzen, Tinnitus.
Diagnosemethoden– Klinische Untersuchung (Haltungsbewertungen, Bett-Tests wie der Serrebellar-Test, Anamnese etc.)

– Audiometrische Untersuchungen

– Vestibuläre Tests

– Bildgebung (MRT, CT).

Behandlungsmethoden– Lagerungsmanöver (Canalith-Repositionsmanöver – nur bei BPPV)

– Medikamentöse Therapie (Antivertiginosa)

– Vestibuläre Rehabilitation (sollte hervorgehoben werden – z. B. unter Einsatz von Virtual Reality)

– Chirurgische Intervention (selten).

RisikofaktorenAlter, Innenohrinfektionen, Migräneanamnese, Kopftrauma, Stress, schlechte Lebensqualität
KomplikationenSturzrisiko, Einschränkungen im täglichen Leben, Angst und Depression.
PräventionsmethodenGleichgewichtsübungen, Behandlung von Infektionen, Stressvermeidung, vorsichtige Kopfbewegungen.
Vertigo
Vertigo

Doktor Audiologin Emel Uğur

Dr. Audiologin Emel Uğur wurde 1982 in Çanakkale geboren. Während ihrer 15-jährigen Tätigkeit am Bildungs- und Forschungskrankenhaus Istanbul arbeitete sie hauptsächlich in den Bereichen Pädiatrische Audiologie (Hörverlust bei Säuglingen und Kindern), Otologische Erkrankungen (Ohrenerkrankungen und Hörgesundheit) und Vestibuläre Systemerkrankungen (Schwindel und Gleichgewichtsstörungen). Im Jahr 2015 trat sie der Acıbadem Gesundheitsgruppe bei.
Über mich

Ist Vertigo ein häufig auftretendes Gesundheitsproblem?

Vertigo, also Schwindel, ist ein aktiver Zustand. Etwa 80 % der Fälle, die mit Schwindel und Gleichgewichtsproblemen in die Notaufnahme kommen, sind vestibulär (vom Innenohr bedingt), während 20 % zentral (aufgrund des zentralen Nervensystems) sind. Daher ist es von großer Bedeutung, die Vertigo-Symptome genau zu identifizieren.

Vertigo kann Menschen aller Altersgruppen betreffen. Zudem können je nach Alter unterschiedliche Ursachen zugrunde liegen:

Bei jüngeren Menschen treten BPPV, Morbus Menière, vestibuläre Neuritis und vestibuläre Migräne häufiger auf. Bei älteren Menschen müssen vor allem zentrale Ursachen ausgeschlossen werden, da mit zunehmendem Alter auch im Innenohr Veränderungen auftreten. Diese Veränderungen werden als Presbivestibulopathie bezeichnet. Bei Personen mit Presbivestibulopathie können chronische Gleichgewichtsstörungen und akute Schwindelanfälle auftreten. Diese Personen sind anfälliger für BPPV. Ältere Patienten sollten ganzheitlich beurteilt werden, wobei Sturzrisiko und weitere Komplikationen berücksichtigt werden.

Für beide Altersgruppen erfordert der Zustand eine subjektive Beurteilung sowie einen individualisierten Therapie- und Rehabilitationsansatz. Sobald Vertigo diagnostiziert wird, kann es mit geeigneten Maßnahmen behandelt werden, was die Lebensqualität der Betroffenen erheblich beeinflussen kann.

Welche Faktoren führen zu Vertigo?

Vertigo wird in periphere und zentrale (zentrale) Typen unterteilt. Peripherer Vertigo entsteht durch Probleme im Innenohr und ist in der Regel häufiger. Zentraler Vertigo hingegen resultiert aus Problemen im zentralen Nervensystem.

  • Unter den peripheren Vertigo-Typen ist das gutartige paroxysmale Lagerungs-Schwindel (BPPV) der häufigste. BPPV wird durch Kopfpositionsänderungen ausgelöst und führt typischerweise zu kurzzeitigen Schwindelattacken. Dieser Zustand hängt mit der Verschiebung von Kalziumkarbonatkristallen im Innenohr zusammen.

Ein weiterer vestibulärer Vertigo ist der Morbus Menière. Morbus Menière ist durch einen anormalen Flüssigkeitsdruckanstieg im Innenohr gekennzeichnet. Patienten leiden in der Regel neben Schwindel auch unter Hörverlust, einem Gefühl der Verstopfung im Ohr und Tinnitus. Die Dokumentation dieser Symptome ist sehr wichtig. Beim Morbus Menière können Schwindelanfälle von 20 Minuten bis zu 24 Stunden andauern. Nach einem Anfall kann ein Teil des Hörverlusts dauerhaft bleiben. In der betroffenen Seite des Innenohrs kann zudem eine Hypofunktion des vestibulären Systems entstehen. Daher ist eine sorgfältige Dokumentation für die Therapieplanung unerlässlich. Die medikamentöse Behandlung des Morbus Menière wird von einem HNO-Arzt verordnet. Bei Verdacht auf Menière sollte sofort mit der vestibulären Rehabilitation begonnen werden.

Labyrinthitis und vestibuläre Neuritis entstehen meist infolge viraler Infektionen. Diese Zustände lösen im Innenohr einen entzündlichen Prozess aus, der zu Gleichgewichtsverlust und Schwindel führt. Während Labyrinthitis größere Bereiche des Innenohrs betrifft, zielt die vestibuläre Neuritis ausschließlich auf den vestibulären Nerv ab.

Vertigo und Gleichgewichtsstörungen müssen multidisziplinär anhand einer detaillierten Anamnese und körperlichen Untersuchung subjektiv bewertet werden. Die Diagnose wird anhand der Dauer der Symptome und begleitender Zeichen gestellt. Die anzuwendenden Tests können je nach Fall variieren. Unabhängig von auditiven Beschwerden sollte eine Höruntersuchung zur Differentialdiagnose durchgeführt werden.

  • Zentraler Vertigo entsteht durch Probleme, die im zentralen Nervensystem liegen. Am häufigsten tritt der zentrale Vertigo als vestibuläre Migräne (migraineöser Schwindel) auf. Während oder begleitend zu einer Migräne kann Vertigo zusammen mit Kopfschmerzen, Übelkeit und Lichtempfindlichkeit auftreten. Obwohl visuelle Reize, wie bei der Reisekrankheit (VIMS), primär keinen Schwindel auslösen, können sie dennoch zu erheblichen Gleichgewichtsproblemen führen. Die Behandlung dieser Zustände wird von Neurologen geplant. Vestibuläre Rehabilitation hilft den Patienten, mit den Attacken umzugehen und ihre Lebensqualität zu verbessern.

Einige Tumoren, insbesondere Schwannome oder Meningeome, die das Gehirn und das Nervensystem betreffen, können ebenfalls Schwindel auslösen.

Bei Schlaganfällen, Hirntumoren und Multipler Sklerose wird Schwindel ebenfalls in diese Kategorie eingeordnet. Schäden im Hirnstamm und Kleinhirn können Schwindel und verschiedene neurologische Symptome verursachen.

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    Welche weiteren Zustände können mit Vertigo in Verbindung stehen?

    Vertigo ist ein weit verbreitetes Gesundheitsproblem. Epidemiologische Studien zeigen, dass Vertigo bei Frauen etwa zwei- bis dreimal häufiger auftritt als bei Männern. Mit zunehmendem Alter steigt auch die Prävalenz von Vertigo, was erhebliche Auswirkungen auf die Gesamtbevölkerung hat.

    Vertigo (Schwindel) kann mit verschiedenen Gesundheitszuständen assoziiert sein, und diese Zustände erfordern oft einen komplexen Differentialdiagnoseprozess. Das Gefühl des Schwindels kann entweder von zentralen oder peripheren Läsionen im vestibulären System herrühren. Darüber hinaus wird dieser Zustand häufig mit Gleichgewichtsstörungen und präsynkopalen Symptomen verwechselt. Daher ist eine sorgfältige Beurteilung von Patienten mit Vertigo-Symptomen von großer Bedeutung.

    Vertigo in Verbindung mit anderen Zuständen spielt eine entscheidende Rolle beim Verständnis der Vertigo-Prävalenz. Neben peripheren und zentralen Ursachen gibt es noch weitere Zustände, die Schwindel und Gleichgewichtsprobleme verursachen können:

    • Vitamin-D-Mangel
    • Anämie
    • Systemische Erkrankungen
    • Kardiovaskuläre Erkrankungen
    • Nackenprobleme
    • Depression

    Laut allgemeinen Bevölkerungsstudien liegt die jährliche Prävalenz von Vertigo bei etwa 5 %, während die jährliche Inzidenz bei 1,4 % liegt. Bei Erwachsenen beeinflussen Schwindel und Gleichgewichtsstörungen jährlich etwa 15 bis 20 % der Betroffenen. Die jährlichen Prävalenzraten für benign paroxysmalen Lagerungsschwindel und vestibuläre Migräne liegen jeweils bei ca. 1,6 % bzw. unter 1 %.

    Studien zufolge erleben viele Personen mit Vertigo Unterbrechungen in ihren täglichen Aktivitäten. Dies kann zu Arbeitsausfällen und einem erhöhten Bedarf an medizinischer Versorgung führen. Die Prävalenz des Morbus Menière wurde in jüngster Zeit mit 0,51 % berichtet, was einen signifikanten Anstieg im Vergleich zu früheren Perioden darstellt.

    In den letzten Jahren hat die Anzahl der epidemiologischen Studien zu chronischen Gleichgewichtsstörungen zugenommen. Eine bevölkerungsbasierte Studie in Schweden ergab, dass die 1-Jahres-Prävalenz von Gleichgewichtsstörungen ohne Schwindel bei 9,2 % liegt. In einer nationalen Gesundheitsumfrage in den USA berichteten 15 % der erwachsenen Amerikaner, in den letzten 12 Monaten Schwindel- oder Gleichgewichtsprobleme erlebt zu haben.

    Die Prävalenz und Auswirkungen von Vertigo haben einen deutlichen Einfluss auf die Lebensqualität der Betroffenen. Gleichgewichtstests bei älteren Erwachsenen und die Begleiterkrankungen, die mit Vertigo einhergehen, liefern wichtige Daten für gesundheitspolitische Maßnahmen und klinische Praktiken.

    Was geschieht im Körper bei Vertigo?

    Vertigo kann als Symptom zahlreicher unterschiedlicher Gesundheitsprobleme auftreten. Eine Asymmetrie im vestibulären System ist einer der Hauptgründe für diesen Zustand. Diese Asymmetrie äußert sich in einem Drehgefühl und in der Illusion, dass sich die Objekte in der Umgebung bewegen. Schwindel kann Übelkeit und Erbrechen auslösen. Infolgedessen können auch Schwitzen, Blutdruckveränderungen, Müdigkeit, Konzentrationsschwierigkeiten und sogar emotionale Symptome hinzukommen.

    Laut allgemeinen Bevölkerungsstudien liegt die jährliche Prävalenz von Vertigo bei etwa 5 %, während die jährliche Inzidenz bei 1,4 % liegt. Bei Erwachsenen beeinflussen Schwindel und Gleichgewichtsstörungen jährlich etwa 15 bis 20 % der Betroffenen. Die jährlichen Prävalenzraten für benign paroxysmalen Lagerungsschwindel und vestibuläre Migräne liegen jeweils bei ca. 1,6 % bzw. unter 1 %. Schwere Schädigungen von Strukturen wie dem vestibulären Labyrinth oder dem Nerv lösen schweren Vertigo aus und verstärken begleitende Symptome. Die Prävalenz des Morbus Menière wurde in jüngster Zeit mit 0,51 % berichtet, was einen signifikanten Anstieg im Vergleich zu früheren Perioden darstellt. Während akuten Attacken können die Patienten erhebliche Arbeitsausfälle und weitere sozioökonomische Schwierigkeiten erleiden.

    Bei länger andauerndem Schwindel und chronischen Gleichgewichtsstörungen kann es nach einer gewissen Zeit zur Kompensation kommen. Dieser Anpassungsprozess kann einige Tage bis Wochen andauern, sodass die Symptome abklingen. Dennoch können die hintergrundliegenden Symptome, die die Lebensqualität beeinträchtigen, fortbestehen. Wenn die Kompensation unzureichend ist, kommt es zu erheblichen Einschränkungen in den täglichen Aktivitäten. Betroffene Personen ziehen es oft vor, nicht allein auszugehen. Dies kann zu Arbeitsausfällen, sozialem Rückzug und sogar zu sozialer Isolation führen, was letztlich einen erhöhten Bedarf an zusätzlicher medizinischer Hilfe nach sich zieht. Aus ökonomischer Sicht stellt dies ebenfalls ein bedeutendes Gesundheitsproblem dar.

    In den letzten Jahren ist die Zahl der epidemiologischen Studien zu chronischen Gleichgewichtsstörungen gestiegen. Eine bevölkerungsbasierte Studie in Schweden ergab, dass die 1-Jahres-Prävalenz von Gleichgewichtsstörungen ohne Schwindel bei 9,2 % liegt. In einer nationalen Gesundheitsumfrage in den USA berichteten 15 % der erwachsenen Amerikaner, in den letzten 12 Monaten Schwindel oder Gleichgewichtsprobleme erlebt zu haben. Die Prävalenz und die Auswirkungen von Vertigo haben einen deutlichen Einfluss auf die Lebensqualität. Besonders bei älteren Erwachsenen liefern Gleichgewichtstests und begleitende Gesundheitsprobleme wichtige Daten für gesundheitspolitische Maßnahmen und klinische Anwendungen.

    Welche Symptome weist Vertigo auf und welche Untersuchungsmethoden werden eingesetzt?

    Vestibuläre Funktionstests können aufzeigen, welche vestibulären Organe oder welcher Teil des vestibulären Nervs Funktionsstörungen aufweist. Bevor jedoch mit der Untersuchung begonnen wird, muss eine detaillierte Anamnese erhoben werden. Einige Medikamente können das vestibuläre System beeinflussen und Schwindelsymptome verursachen. Ebenso sollten der Alkoholkonsum und andere Substanzen berücksichtigt werden.

    Zu den angewandten Tests gehören auch einfache Bett-Tests, die als cerebellare Tests und Haltungsprüfungen klassifiziert werden.

    Für die korrekte Diagnose von Schwindel und Gleichgewichtsproblemen werden unter anderem folgende Tests durchgeführt:

    • VNG-Tests
    • Kalorische Tests
    • VEMP (zervikale, masseter- und okuläre vestibulär evozierte myogene Potenziale)
    • v-HIT (Video Head Impulse Test)
    • Posturographische Tests usw.

    Bei BPPV kann keine einzelne Testmethode ausreichen, da jeder vestibuläre Test auf eine andere anatomische Struktur oder physiologische Eigenschaft abzielt. Daher sind detaillierte Untersuchungen erforderlich, um die Ursache des Problems zu identifizieren und eine entsprechende Therapie bzw. Rehabilitation einzuleiten. Allerdings sollten nicht alle Tests bei jedem Schwindel- oder Gleichgewichtsstörungsszenario durchgeführt werden.

    Zudem müssen bei allen Fällen von Schwindel und Gleichgewichtsproblemen der Hörzustand und die medizinische Vorgeschichte des Patienten berücksichtigt werden. Das Vorhandensein von Hörverlust, dessen Art, Grad, Konfiguration oder normales Hören sind wichtige Differentialdiagnosekriterien zur Bestimmung der Ursache des Schwindels.

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    Wie wird Vertigo behandelt und gemanagt?

    Periphere Vertigoe, die aus Störungen des vestibulären Systems resultieren, werden in Abhängigkeit von der zugrunde liegenden Ätiologie behandelt. Sobald die Ursache festgestellt ist, wird das Management der Symptome effektiver. Während akuter Anfälle kommen verschiedene Medikamente zum Einsatz, um die vestibulären Symptome zu lindern. Die Auswahl der Medikamente erfolgt durch Ihren Arzt, basierend auf den spezifischen Merkmalen Ihrer Symptome.

    Zusätzlich zur medikamentösen Therapie kann bei manchen Patienten ein umfassenderer Behandlungsansatz erforderlich sein. Insbesondere bei Patienten mit anhaltender vestibulärer Dysfunktion ist eine vestibuläre Rehabilitation unerlässlich. Die Rehabilitation umfasst systematische Übungen, die die Fähigkeit des Gehirns verbessern, verschiedene sensorische Informationen zur Aufrechterhaltung des Gleichgewichts zu integrieren. Selbst bei scheinbar einfachen Gleichgewichtsaufgaben können Patienten mit chronischer vestibulärer Hypofunktion Schwierigkeiten haben, was ihre Motivation erheblich beeinträchtigt. Vestibuläre Rehabilitationsprogramme zielen darauf ab, die spezifischen Defizite des Patienten zu verbessern. Der Beginn des Rehabilitationsprozesses ist in der Regel herausfordernd, aber Stabilität und Motivation des Patienten sind dabei entscheidend. Ein gut strukturiertes vestibuläres Programm wird die Gleichgewichtskontrolle des Einzelnen deutlich verbessern. Dies erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen dem Patienten und dem Odyologen.

    Zu den Vorteilen der Rehabilitation gehören:

    • Management von Vertigo-Anfällen
    • Verringerung begleitender Symptome des Schwindels
    • Verbesserung der posturalen Stabilität durch gesteigerte Gleichgewichtskontrolle
    • Verbesserung der alltäglichen Aktivitäten

    Ein weiterer wichtiger Faktor im Management von Vertigo sind diätetische und lebensstilbezogene Änderungen. Insbesondere Patienten mit Morbus Menière können ihre Symptome durch Reduzierung von Salz, Koffein und Alkohol in den Griff bekommen. In einigen Fällen kann abhängig von der Schwere der Symptome eine medikamentöse Therapie erforderlich sein, die von einem HNO-Spezialisten verordnet wird.

    Für Patienten mit benignem paroxysmalem Lagerungsschwindel (BPPV) ist das primäre und effektivste Behandlungsmittel das Kanalrepositionsmanöver. Das bekannteste Manöver ist das Epley-Manöver. Es ist jedoch zu beachten, dass das Epley-Manöver nicht für jeden BPPV-Fall geeignet ist und keinesfalls allein zu Hause durchgeführt werden sollte.

    Welche anderen Gesundheitsprobleme können mit Vertigo assoziiert sein?

    Vertigo kann mit verschiedenen Gesundheitszuständen einhergehen und erfordert in der Regel einen komplexen Differentialdiagnoseprozess. Das Schwindelgefühl kann sowohl von zentralen als auch von peripheren Läsionen im vestibulären System herrühren. Zudem wird dieser Zustand häufig mit Gleichgewichtsstörungen und prä-synkopalen Symptomen verwechselt. Daher ist eine sorgfältige Beurteilung von Patienten mit Vertigo von großer Bedeutung.

    Welche potenziellen Komplikationen können bei Vertigo und Gleichgewichtsstörungen auftreten?

    Vertigo und chronische Gleichgewichtsstörungen sind behandelbare Zustände, können jedoch mit verschiedenen potenziellen Komplikationen einhergehen. Insbesondere bei akuten Schwindelanfällen können Stürze gefährliche Verletzungen verursachen. Bei älteren Menschen können Stürze zu Kopftraumata oder verschiedenen Frakturen führen. Zudem können wiederholte, schwere Vertigo-Anfälle die alltäglichen Aktivitäten erheblich beeinträchtigen.

    • Soziale Isolation: Anhaltender Schwindel kann dazu führen, dass Personen den Kontakt zur Außenwelt meiden.
    • Angst und Depression: Die Angst vor Stürzen und anhaltende Gleichgewichtsstörungen können psychische Probleme auslösen.

    Chronische Gleichgewichtsprobleme und Vertigo können sich negativ auf das Arbeitsleben auswirken, zu Leistungseinbußen führen und im schlimmsten Fall Arbeitslosigkeit verursachen. Eine multidisziplinäre, patientenorientierte Bewertung ist unerlässlich.

    Wie erfolgt das Management und welche Präventionsstrategien gibt es für Patienten?

    Zunächst sollte bei akuten Vertigo-Anfällen der Blick auf einen festen Punkt gerichtet werden. Insbesondere bei peripheren vestibulären Störungen kann die Funktion des vestibulären Systems unzureichend oder fehlerhaft sein. Um das falsche Bewegungsempfinden (das Gefühl, dass sich die Umgebung dreht) zu korrigieren, muss eine Stabilisierung der visuellen und propriozeptiven (aus dem muskuloskelettalen System stammenden sensorischen Informationen) Wahrnehmung erfolgen. Daher sollten Patienten in einer Schwindelattacke ihre Augen keinesfalls schließen, sondern stattdessen einen festen Punkt anvisieren. Selbst wenn das vestibuläre System weiterhin Bewegung registriert, liefern die anderen Sinne dem zentralen Nervensystem kontinuierlich Daten zur Korrektur des Fehlers. Das Fokussieren auf einen festen Punkt für 1–2 Minuten kann den Schwindel dämpfen. Anschließend ist es ratsam, sich eine Weile auszuruhen, ohne sich zu bewegen. Es sollte beachtet werden, dass erneute Kopfbewegungen den Schwindel wieder auslösen können. Nach Kontrolle des Schwindels und entsprechender Ruhe sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden.

    Patienten mit chronischer Gleichgewichtsstörung oder aktivem Schwindel neigen nach der Behandlung aufgrund von Ängsten dazu, sich länger bewegungslos zu verhalten. Tatsächlich unterstützt eine aktive Lebensführung und Teilnahme am Alltag die Kompensation des vestibulären Systems und fördert die Genesung. Dennoch sollten potenzielle Auslöser gemieden werden.

    Eine längerfristige medikamentöse Behandlung (Fortsetzung der Arzneimitteltherapie) kann den vestibulären Heilungsprozess verzögern. Daher sollten diese Medikamente stets sorgfältig und unter ärztlicher Aufsicht eingesetzt werden.